Simon Gross
Fonction : Direktor
Organisation : RBS-Center fir Altersfroen
Témoignage : In den letzten dreizehn Jahren war ich an vielen EU-Projekten beteiligt. Das hat mich völlig verändert, weil ich lernte, dass es grundlegende Gedanken und Probleme in einer Zeit gibt, die nicht von Grenzen abhängen, aber überall unter den Nägeln brennen. Mir wurde bewusst, wie verschieden die Traditionen und wie gleich die Menschen sind. Oft sind es nur verschiedene Vokabeln, die uns trennen. Und wenn man ein wenig mehr von Europa kennenlernt, dann ist man erstaunt, wie viel uns eint, sogar in den verschiedenen Sprachen.
Am meisten hat mich immer wieder überrascht, wie gut meine Art, mein Humor und mein Wissen in anderen Ländern angekommen ist. Denn ich gebe es ehrlich zu, vor Erasmus und anderen EU-Programmen bin ich nur als Tourist im Ausland gewesen. Aber erst wenn man mit Menschen intensiv diskutiert, gearbeitet und auch gegessen hat, lernt man sich wirklich kennen.
Neulich sagte jemand zu mir auf einem Partnertreffen in Österreich, den ich vor 12 Jahren in einem EU-Projekt kennenlernte: Ja, wir sind ja noch die "face-to-face Generation". Auch wenn ich diesen Professor sehr schätze, er hat nicht Recht, wenn er das nur auf meine Generation bezieht.
Alle Menschen, in jedem Alter, brauchen "face-to-face", sonst kann uns das Wissen des anderen einfach nicht berühren. Wir müssen etwas tun, damit wir nicht an der modernen Pest, der Isolation, zugrunde gehen. Das geht nicht virtuell, dafür muss man auch einmal zusammen einen Sack Salz essen. Vielen Dank für diese Erkenntnis, Erasmus, alles Gute zum 30sten Geburtstag.